Beim Kürbisanbau im eigenen Garten, empfiehlt es sich in den hiesigen Breitengraden, den Kürbis vorzuziehen. Unsere Anleitung führt Sie durch das Vorziehen von Kürbis und erklärt Ihnen, wann der beste Zeitpunkt zur Vorzucht ist.
Kürbis vorziehen: Voraussetzungen
Kürbisse benötigen verschiedene Voraussetzungen, damit sie aus selbst gesäten Samen keimen können. Im Garten im Beet benötigen die Pflanzen viel zu lange, wenn diese hier direkt eingesät werden. Es geht schneller bei einer Vorkultur im Haus:
- geschützter Bereich
- z. B. Fensterbank, beheizter Wintergarten oder aufgewärmtes Gewächshaus
- warmer Standort zum Keimen
- etwa 20° Celsius
- Temperatur sollte konstant bleiben
- neben Wärme auch viel Licht
Richtiger Zeitpunkt
Damit die schmackhaften Kürbisse auch im Spätsommer oder Anfang Herbst geerntet werden können, müssen die Kürbissamen zum richtigen Zeitpunkt in die Erde kommen. Direkt im Beet ausgesät funktioniert die Keimung nur, wenn es richtig warm ist. Das ist für eine reichhaltige Ernte im Herbst jedoch dann zu spät:
- bei der Vorkultur im Haus
- Samen hier im März oder April in Anzuchttöpfe stecken
- erste Keimlinge zeigen sich schnell
- sind im Mai nach den Eisheiligen groß genug für das Beet
Kürbis vorziehen: Anleitung
Um einen Kürbis vorziehen zu können, müssen die Samen als erstes vorbereitet werden, Hierzu werden diese in Wasser mit Zimmertemperatur eingeweicht. Hierbei reichen etwa 12 Stunden aus. Die weiteren Schritte sehen dann wie folgt aus:
- kleine Töpfe mit Anzuchterde füllen
- zwei Samen in jeden Topf stecken
- mit der Spitze nach unten
- etwa zwei Zentimeter tief
- Erde feucht halten
- nach wenigen Tagen zeigen sich Keimlinge
Auspflanz-Anleitung
Sind auch die Nächte im Mai nach den Eisheiligen endlich frostfrei, dann können die vorgezogenen Kürbisse ins Beet nach draußen umziehen:
- Pflanzlöcher im Abstand von einem Meter rundherum
- Kürbisse wachsen sehr ausbreitend mit großen Blättern
- Pflanzen mit Erde dem Topf entnehmen
- ins Pflanzloch setzen
- mit Erde auffüllen
- gut andrücken
- sofort reichlich gießen
Weitere Pflege
Nachdem die Kürbisse ins Beet gesetzt wurden, benötigen sie ein wenig Pflege, damit sie bis zum Herbst schöne große Früchte bilden können. Zur Pflege gehört:
- regelmäßig ausreichend gießen
- Pflanzen benötigen sehr viel Wasser
- vor allem in trockenen Sommermonaten hierauf achten
- ansonsten wachsen nur verkümmerte Früchte
- regelmäßig düngen
- hierzu Kompost nutzen
- alternativ Kürbisdünger aus dem Handel
Häufig gestellte Fragen
Wenn Sie den Kürbis vorziehen und in jeden Topf zwei Samen stecken, dann ist es oft so, dass sich einer gut entwickelt, der zweite jedoch eher schwach bleibt. Diesen sollten sie entsorgen und nur den kräftigen Keimling nach draußen ins Beet pflanzen. Sind beide gleich kräftig, dürfen beide natürlich auch ins Beet.
Samen und Keimlinge besitzen andere Bedürfnisse, als erwachsene Pflanzen. Wenn Sie den Kürbis vorziehen soll besonders das Wurzelwachstum unterstützt werden. In normaler Blumenerde sind allerdings so viele Nährstoffe enthalten, dass die Wurzeln es gar nicht nötig haben, zu wachsen und danach zu suchen. Daher sind in der Anzuchterde kaum Nährstoffe enthalten. Die Substanz der Erde ist zudem besonders feinporig für die feinen Wurzeln.
Wenn die einjährigen Kürbisse nach der Anzucht in ein Beet gepflanzt werden, dann sollten hier andere Pflanzen als Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) im Jahr zuvor kultiviert worden sein. Besser ist es das Beet für die Kürbispflanzen in jedem Jahr zu wechseln. Kürbisse wachsen allerdings gut auf Beeten, auf denen im Vorjahr verschiedene Kohlsorten oder Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Bohnen herangezogen wurden.
Bereits die Mayas wussten, dass die sogenannten “drei Schwestern” Kürbispflanzen, Stangenbohnen und Mais besonders gut zusammen passen und in einer Mischkultur mehr Erträge bringen als allein auf einem Beet kultiviert. Sie spenden sich gegenseitig den benötigten Schatten, die Bohnen sorgen zudem für genügend Stickstoff im Boden.