Zimmerpflanzen

Punktblume, Punktblatt, Hypoestes phyllostachya – Pflege

Punktblume

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Zu Recht erlebt die Punktblume eine viel beachtete Renaissance als exotische Zimmerpflanze. Die in Madagaskar beheimatete Blattschönheit mit den zierlichen Blüten war einige Zeit in Vergessenheit geraten. Dank ihrer wunderschön gezeichneten, streichelzarten Schmuckblätter und grazilen, rosafarbenen Blüten hat die Hypoestes phyllostachya den Weg zurück gefunden auf die fantasievoll gestaltete Blumenbank. Beigetragen zum floralen Come-back haben nicht zuletzt ihre unkomplizierten Ansprüche an die Kultivierung. Erkunden Sie hier eine praxisorientierte Anleitung zur Pflege.

Steckbrief

  • Pflanzenfamilie Akanthusgewächse (Acanthaceae)
  • Gattung: Hypoestes mit mehr als 4.000 Arten
  • Bezeichnung der Art: Punktblume (Hypoestes phyllostachya
  • Weitere Bezeichnungen: Punktblatt, Tüpfelblume
  • Beheimatet auf Madagaskar
  • Tropischer Halbstrauch
  • Wuchshöhe 20-30 cm; Wuchsbreite 30-60 cm
  • Immergrüne, weich behaarte, gepunktete Schmuckblätter
  • Kleine, rosa-lilafarbene Röhrenblüten
  • Blütezeit von August bis Dezember
  • Temperaturminimum: 15 Grad Celsius

Pflege

Im Pflanzenhandel wird die Punktblume zumeist als einjährige Zimmerpflanze proklamiert. Tatsächlich verfügt die aparte Blattschmuckpflanze über das Potenzial einer mehrjährigen Kultivierung. In ihrem natürlichen Habitat stellt das Punktblatt diesen Aspekt eindrucksvoll unter Beweis. Kommen die folgenden Pflegemaßnahmen zur Anwendung, bestehen somit beste Chancen, dass Sie an der exotischen Pflanzenschönheit über mehrere Jahre hinweg Ihre Freude haben.

Standort

Punktblume am Fenster Ein zentraler Aspekt im sachgemäßen Pflegeprogramm ist die umsichtige Wahl des Standortes. Stimmen hier die Rahmenbedingungen, ist die Hälfte des Weges zur perfekten Punktblume bereits geschafft. Schenken Sie diesen Kriterien Ihre Beachtung:

  • Helle, halbschattige Lage ohne pralle Sonneneinstrahlung
  • Warme Temperaturen zwischen 20 und 22 Grad Celsius
  • Keine kalte Zugluft

Milde Morgen- oder Abendsonne ist ideal, damit eine Hypoestes phyllostachya ihr farbenprächtiges Blätterkleid anlegt. Mangelt es an Licht, kümmert die Punktblume vor sich hin und enttäuscht mit blassen Farben. Bitte achten Sie explizit darauf, dass die Quecksilbersäule nicht unter 15 Grad Celsius fällt. Kälte in jeglicher Form schwächt die Konstitution, sodass Krankheiten und Schädlinge leichtes Spiel haben. Beugen Sie daher auf der Fensterbank einem kalten Fuß vor, indem Sie den Topf in einen Untersetzer aus isolierendem Material stellen, wie Styropor.

Luftfeuchtigkeit

Hand in Hand mit den optimalen Licht- und Temperaturverhältnissen geht die lokale Luftfeuchtigkeit. Beheimatet im tropischen Regenwaldklima Madagaskars, ist das Punktblatt angewiesen auf ein feucht-warmes Mikroklima. Mehr als 60 Prozent Luftfeuchtigkeit sollten es in unmittelbarer Nähe der Zimmerpflanze schon sein. Diese Anforderung wird erfüllt, indem Sie Luftbefeuchter im Raum platzieren und im Winter Wasserverdunster an den Heizkörpern befestigen. Hilfreich ist überdies, den Untersetzer mit Kieselsteinen und Wasser zu füllen. Mit diesem gärtnerischen Kniff werden gleich 2 Pflegebedingungen in einem Zug erfüllt. Indem das Wasser verdunstet, erzeugt es eine kontinuierlich feuchte Luft in unmittelbarer Nähe der Pflanze. Die Kieselsteine verhindern dabei zuverlässig, dass sich im Substrat Staunässe infolge überschüssigen Gießwassers bilden kann.

Tipp: Ein sanfter Sprühnebel aus weichem, zimmerwarmem Wasser fördert Vitalität und Schönheit einer Punktblume.

Gießen

Punktblume Das gesamte Pflegeprotokoll ist geprägt durch Kontinuität. Das gilt nicht zuletzt für den Wasserhaushalt. Eine Punktblume fühlt sich am wohlsten, wenn sie ihre Wurzeln in leicht feuchtem Substrat ausstrecken kann. Triefende Nässe ist ebenso schädlich wie wüstenhafte Trockenheit. So gießen Sie eine Tüpfelblume fachgerecht:

  • Trocknet das Substrat an der Oberfläche an, besteht Gießbedarf
  • Zimmerwarmes, weiches Wasser langsam auf die Wurzelscheibe gießen
  • Laufen die ersten Wassertropfen in den Untersetzer, ist der aktuelle Durst gestillt

Verwenden Sie bitte ausschließlich kalkfreies Wasser. Idealerweise handelt es sich dabei um gesammeltes und gefiltertes Regenwasser. Alternativ lassen Sie normales Leitungswasser einige Tage im Zimmer stehen. Findige Hobbygärtner füllen eine 10-Liter-Gießkanne mit Wasser und hängen ein Baumwollsäckchen hinein, das mit 1 Liter Torf gefüllt ist. Nach 3-4 Tagen hat sich der Kalkgehalt des Leitungswassers im Torf angesammelt.

Düngen

Genügsamkeit kennzeichnet die Hypoestes phyllostachya im Hinblick auf den Nährstoffhaushalt. Von März bis November nimmt die tropische Blattschönheit alle 2-3 Wochen einen Flüssigdünger für Grünpflanzen gerne an. Greifen Sie bei der Produktauswahl bitte zu einem Präparat, das auf den Wunsch nach einem leicht sauren Substrat Rücksicht nimmt. Im Zweifel liegen Sie mit einem Flüssigdünger für Moorbeetpflanzen immer richtig.

Überwintern

Punktblatt In eine Winterruhe im eigentlichen Sinn verfällt die Punktblume nicht. Dennoch sollte die Pflege während der kalten Jahreszeit auf die veränderten Licht- und Temperaturverhältnisse angepasst werden. Drohenden Lichtmangel gleichen Sie zwischen November und Februar aus mithilfe von Pflanzenlampen. Wem das zu aufwändig ist, überzieht ein Stück Pappe mit Alufolie und stellt diesen Reflektor hinter dem Punktblatt auf der Fensterbank auf. Kühle ist in der Nähe von Tüpfelblumen weiterhin verpönt. Unter 15 bis 18 Grad Celsius dürfen auch im Winter die Temperaturen nicht fallen. Entsprechend der leicht geänderten Rahmenbedingungen wird die Wasserzufuhr reduziert und die Düngung bis Februar vollständig eingestellt.

Schneiden

Der richtige Schnitt trägt maßgeblich dazu bei, dass ein Punktblatt auf Ihrer Fensterbank über mehrere hinweg gedeiht. Als Halbstrauch neigt die Pflanze dazu, von unten her zu verholzen. Dieses Streben mündet ab dem zweiten Jahr in ein sparriges, unharmonisches Wachstum. Mit einem gezielten Rückschnitt gebieten Sie dieser Entwicklung Einhalt und dirigieren den Habitus in die gewünschte Form. So machen Sie es richtig:

  • Im zeitigen Frühjahr alle Triebe um bis zu zwei Drittel einkürzen
  • So die Wachstumshöhe auf maximal 40 cm begrenzen

Verwenden Sie eine frisch geschärfte und saubere Schere, um die Punktblume keinem unnötigen Krankheitsrisiko auszusetzen. Die fachgerechte Schnittführung erfordert, dass Sie die Schere stets knapp über einem nach außen gerichteten Blattknoten ansetzen. Auf diese Weise fördern Sie die weitere Verzweigung. Je niedriger der Grad der Verholzung, desto kompakter und dichtbuschiger gerät der Habitus.

Umtopfen

Punktblume im Topf Zeitgleich mit dem Form- und Erhaltungsschnitt bietet sich der Wechsel in einen größeren Topf mit frischem Substrat an. Da das Punktblatt in der Regel seine Wuchshöhe in der Breite deutlich übertrifft, eignen sich dekorative Schalen als Pflanzgefäße. Unverzichtbar ist eine Bodenöffnung als Wasserablauf. Bestens geeignet als Substrat sind Azaleen- oder Rhododendronerde, da hier der erforderliche leicht saure pH-Wert gewährleistet ist. In diesen Schritten gehen Sie vor:

  • Im neuen Pflanzentopf über den Wasserablauf eine Tonscherbe legen als Drainage
  • Darüber eine erste Schicht des Substrats einfüllen
  • Die zurückgeschnittene Punktblume mittig darin einsetzen
  • Mit Pflanzerde soweit auffüllen, dass die bisherige Pflanztiefe bewahrt bleibt
  • Einen kleinen Gießrand freilassen und angießen

Erfahrene Hobbygärtner nehmen das Umtopfen zum Anlass, um den Wurzelballen einmal genau in Augenschein zu nehmen. Sind hier kranke, faulige Wurzelstränge zu erkennen, werden diese mit einer scharfen, desinfizierten Schere herausgeschnitten.

Tipp: Nach dem Umtopfen in frisches, vorgedüngtes Substrat, wird die Nährstoffversorgung für 4 bis 6 Wochen eingestellt.

Vermehren

Der Rückschnitt im Frühjahr bietet überdies die ideale Gelegenheit für die unkomplizierte Vermehrung. Die abgeschnittenen Triebe sind viel zu schade, um diese auf dem Kompost zu entsorgen. Alle nicht blühenden und gesunden Triebspitzen eignen sich zum Kopfsteckling. Diese Form der vegetativen Nachzucht bringt vitale Jungpflanzen hervor mit ähnlichen Attributen, wie die Mutterpflanze. So gelingt es:

  • Kopfstecklinge auf eine Länge von 10-12 cm zurechtschneiden
  • Die Blätter in der unteren Hälfte entfernen
  • Kleine Töpfe füllen mit magerer Anzuchterde
  • Darin jeweils einen Steckling zu zwei Drittel einsetzen

Das Substrat wird angefeuchtet mit weichem Wasser. Daraufhin stülpen Sie über jeden Anzuchttopf eine transparente Haube, die ein feucht-warmes Mikroklima erzeugt. Alternativ verbringen Sie die Gefäße in ein beheizbares Zimmergewächshaus. Bei warmen Temperaturen von 20 bis 25 Grad Celsius schreitet die Bewurzelung zügig voran. Ein frischer Austrieb signalisiert, dass der Wachstumsprozeß im Substrat wunschgemäß verläuft. Eine Abdeckung ist jetzt nicht mehr zwingend erforderlich, da diese Maßnahme stets einher geht mit der Gefahr einer Schimmelbildung. Halten Sie die Anzuchterde konstant leicht feucht und verabreichen Sie keinen Dünger. Habt eine junge Punktblume den Topf vollständig durchwurzelt, wird sie umgetopft in normales Substrat. Ab diesem Zeitpunkt setzt das Pflegeprotokoll für adulte Hypoestes phyllostachya ein.

Krankheiten

Blüte der Punktblume Von Krankheiten wird eine Tüpfelblume nur selten heimgesucht. Kommt es zu gesundheitlichen Problemen, zeichnen zumeist Versäumnisse in der Pflege dafür verantwortlich. Die häufigsten Schadbilder mit Tipps zur Abhilfe haben wir hier für Sie im Kurzüberblick zusammengestellt:

  • Blasse Farben und kümmerliche Blätter infolge von Lichtmangel: Standortwechsel an einen helleren Standort
  • Welkes, schlaffes Laub aufgrund von Staunässe: Die Wasserzufuhr drosseln; notfalls umtopfen in trockenes Substrat
  • Gelbe Blätter mit grünen Blattadern als Folge von Kalküberschuss: Sofort umstellen auf weiches, kalkfreies Wasser

Färben sich die Blätter braun und welken, leidet die Punktblume unter Trockenheit. Als Sofortmaßnahme tauchen Sie den Wurzelballen in kalkfreies Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Das nächste Mal gießen Sie freilich erst dann, wenn die Oberfläche des Substrats gut angetrocknet ist.

Schädlinge

Blattläuse
Die saftigen, weichen Blätter einer Punktblume ziehen Blattläuse magisch an. Kontrollieren Sie daher bitte regelmäßig die Unter- und Oberseiten des Laubs, um die weißen, grünen oder dunklen Läuse frühzeitig ausfindig zu machen. Im frühen Befallsstadium stehen verschiedene Hausmittel zur Verfügung, die den Griff zum chemischen Insektizid überflüssig machen. In der Praxis gut bewährt haben sich diese Bekämpfungsmethoden:

Abbrausen

  • Den Wurzelballen mit einer Plastiktüte fest verschließen
  • Unter möglichst starkem Wasserstrahl die Blätter abbrausen
  • Dabei das Punktblatt sowohl von oben als auch Überkopf behandeln

Schmierseifen-Lösung

  • Auf 1 Liter kalkfreies Wasser 1 Esslöffel reine Schmier- oder Kernseife geben
  • Ergänzend noch 1 Spritzer Spiritus hinzufügen
  • Einfüllen in einen Handsprüher und auf die befallene Pflanze auftragen
  • Im Abstand von 2-3 Tagen anwenden

Eine mit Blattläusen befallene Zimmerpflanze sollte stets isoliert werden von anderen Pflanzen. Unter hohem Befallsdruck entwickeln Blattläuse zwischenzeitlich geflügelte Generationen, die sich unkontrolliert über Ihren gesamten Bestand hermachen.

Sprühflasche gegen Spinnmilben Spinnmilben
Unter dem Einfluss trockener Heizungsluft treten mitunter Spinnmilben auf. Erkennbar sind die winzigen Schädlinge anhand weißer Gespinste zwischen den Blattachseln. Im weiteren Verlauf sind die Blätter übersät mit Sprenkelungen infolge der fatalen Saugtätigkeit der Insekten. Eine hohe Luftfeuchtigkeit bereitet den Plagegeistern so viel Unbehagen, dass sie von einem Punktblatt ablassen. Sprühen Sie die infizierte Pflanze daher täglich ein mit weichem Wasser.

Häufig gestellte Fragen

Ist die Punktblume giftig?

Als Teil der Pflanzenfamilie der Akanthusgewächse, ist die Punktblume weitläufig verwandt mit bekannten Heilpflanzen, wie dem Wahren Bärenklau oder beliebten Zierpflanzen, wie der Schwarzäugigen Susanne. Wenngleich sich die Mitglieder der verschiedenen Gattungen optisch deutlich unterscheiden, sind sie allesamt ungiftig.

Ist das Punktblatt geeignet für die Hydrokultur?

Das Punktblatt gedeiht sowohl in normaler Erde als auch in Hydrokultur. In dieser Hinsicht ist zu beachten, dass die Entscheidung über die Kultivierung bereits während der Anzucht zu treffen ist. Eine Punktblume von Substrat auf Wasser umzustellen, ist nur selten von Erfolg gekrönt.

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Tipps für Schnellleser

- Heller bis Halbschattiger Standort ohne pralle Sonneneinstrahlung
- Ideales Temperaturniveau: 20-22 Grad Celsius
- Warmer Fuß und Schutz vor Zugluft
- Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent und höher
- Punktblume regelmäßig besprühen mit kalkfreiem Wasser
- Das Substrat kontinuierlich leicht feucht halten
- Vorzugsweise weiches Regenwasser verwenden
- Von März bis November alle 2-3 Wochen flüssig düngen
- Hell und warm überwintern, nicht unter 15-18 Grad Celsius
- Reduziert gießen und nicht düngen
- Rückschnitt um bis zu zwei Drittel im zeitigen Frühjahr
- Umtopfen im zeitigen Frühjahr nach dem Rückschnitt
- Azaleen- oder Rhododendronerde ist zu empfehlen als Substrat
- Vermehrung durch Kopfstecklinge im Frühjahr
- Punktblatt ist wenig anfällig für Krankheiten
- Blattläuse abbrausen oder mit Schmierseifen-Lösung bekämpfen

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