Schädlinge

9 typische schwarze Tierchen an Pflanzen

Schwarze Tierchen an Pflanzen - Blattläuse und andere

Wenn schwarze Tierchen an Pflanzen zu erkennen sind, handelt es sich meist um Exemplare, die typisch für einen Befall an bestimmten Pflanzen sind. Um eine gezielte Bekämpfung vornehmen zu können, ist die jeweilige Schädlingsart zu bestimmen.

Blattläuse

Blattläuse (Aphidoidea) sind in den unterschiedlichsten Farben unterwegs, so auch in Schwarz. Eine Bekämpfung ist erst bei einem umfangreicheren Befall erforderlich, denn ein vereinzeltes Aufkommen führt in der Regel zu keiner nennenswerten Pflanzenschädigung.

Blattläuse an Rose
  • Größe: ein bis drei Millimeter
  • Schadbild: verkrüppelte, eingerollte Blätter; klebriger Blattbelag (Honigtau); abfallende Knospen, Kümmerwuchs
  • Bevorzugte Pflanzen: nahezu jede Pflanze, typisch vor allem an Rosen, Hibiskus, Schneeball, Petunien, Palmen
  • Auftreten: treten in Kolonien an Stängeln und Blattunterseiten auf; Freiland von Frühjahr bis Herbst; Zimmerpflanzen ganzjährig
  • Bekämpfung: mit Rhabarberblatt-Sud einmal wöchentlich oder Schmierseifenlauge zweimal wöchentlich tropfnass einsprühen

Tipp: Bei einem Lausbefall sollten betroffene Pflanzen zügig isoliert werden. Die Läuse springen ansonsten auf benachbarte Pflanzen und können bei zu später Erkennung große Pflanzenbestände schädigen.

Erdflöhe

Die Erdflöhe (Psylliodes) sind keine Flöhe, sondern zählen zu den Blattkäfern (Chrysomelidae). Durch ihre winzige Größe sind sie als Käfer nur beim genauen Hinsehen an ihren zwei langen Fühlern, zwei seitlich verlaufenden Vorderbeinen und den zwei abgespreizten Hinterbeinen zu erkennen. 

Großer Rapserdfloh (Psylliodes chrysocephalus)
Großer Rapserdfloh (Psylliodes chrysocephalus)
  • Größe: 1,3 bis 3 Millimeter
  • Schadbild: viele siebähnliche Fraßlöcher an Blättern; circa vier Millimeter groß
  • Bevorzugte Pflanzen: fast alle Kohlarten, Radieschen und Kartoffeln
  • Auftreten: vermehrt zwischen April und Mai an trockenen Tagen
  • Bekämpfung: Pflanzenjauche aus Rainfarn oder Wermut; vertreiben durch Knoblauch- und Zwiebelduft; Pflanzen mit Gesteinsmehl und Algenkalk bestäuben; Leimstreifen als Fallen aufstellen

Kirschblattwespe

Die Kirschblattwespe (Caliroa cerasi) bohrt Löcher in die Blätter und legt ihre Eier hinein. Massive Schäden können die Larven dieser kleinen schwarzen Tierchen an Pflanzen anrichten.

Larve der Kirschblattwespe (Caliroa cerasi)
Larve der Kirschblattwespe (Caliroa cerasi)
  • Größe: etwa fünf Millimeter
  • Schadbild: Schabefraß bis auf die Epidermis der Blätter; Vertrocknung und Braunfärbung der Epidermis; Kahlfraß
  • Bevorzugte Pflanzen: Obst- und Ziergehölze, vor allem Kirsch-, Apfel- und Birnenbäume sowie Weißdorn und Eberesche
  • Auftreten: Mai/Juni und erneut Juli/August
  • Bekämpfung: Larven absammeln und Insektennetz zum Schutz eines Neubefalls spannen

Minierfliegen

Minierfliegen (Agromyzidae) sind kleine Fliegen, die relativ harmlos sind. Sitzen sie auf den Blättern, legen sie dort ihre Eier ab, aus denen die pflanzenschädigen Larven entstehen. Deshalb ist eine Bekämpfung stets angeraten, wenn schwarze Minierfliegen mit gelben Zeichnungen zu erkennen sind.

Schadbild der Minierfliege
Schadbild der Minierfliege
  • Größe: ein bis drei Millimeter
  • Schadbild: vorzeitige Blattabfall; vertrocknete Blätter; winzige Einstichlöcher und helle Linienbildung auf Blättern (Fraßtunnel) 
  • Bevorzugte Pflanzen: Zierpflanzen wie Chrysanthemen, Gerbera; Gemüsepflanzen; vor allem Kräuter wie Basilikum, Minze und Liebstöckel
  • Auftreten: hauptsächlich im Sommer, wenn es sehr warm und trocken ist
  • Bekämpfung: Brennnesseljauche einmal wöchentlich sprühen; mögen den Geruch nicht

Möhrenfliege

Die Karottenfliege (Chamaepsila rosae) ist im Haus ebenso anzutreffen wie im Gemüsebeet. Nur einige Gemüsefliegenarten besitzen schwarze Körper. Die Tierchen der Karottenfliege weisen zudem einen gelben Kopf auf. Besonders gut ist sie anhand ihrer roten Augen zu bestimmen. Es sind allerdings ihre Larven, die Pflanzen schädigen.

Moehrenfliege (Chamaepsila rosae)
Quelle: Rasbak, Chamaepsila rosae, wortelvliegen, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0
  • Größe: bis zu sechs Millimeter
  • Schadbild: lange Fraßgänge; verkümmertes Wachstum; starke, frühzeitige Welke; Fäulnis
  • Bevorzugte Pflanzen: alle Kohlarten, Radieschen, Karotten
  • Auftreten: hauptsächlich immer Sommer; im Haus ganzjährig
  • Bekämpfung: für starken Befall bisher kein erfolgversprechendes Bekämpfungsmittel bekannt; bei geringem Befall Absammeln der Maden und durch ein Spannen eines Fliegennetzes Eiablage der adulten Gemüsefliegen verhindern

Rapsglanzkäfer

Diese schwarzen Tierchen (wiss. Brassicogethes aeneus) sind typisch für einen Rapsbefall, werden mittlerweile aber auch in Ziergärten und an Balkonpflanzen gesichtet. Ihr schwarz-metallisch schimmernde Körperfarbe lässt sie zügig als diese Schädlinge erkennen.

Rapsglanzkäfer (Brassicogethes aeneus) an Rosenblüte
  • Größe: zwischen 1,5 und 2,5 Millimeter
  • Schadbild: angefressene Knospen und Blütenblätter; ausbleibende Blütenentwicklung; frühe Blütenwelke
  • Bevorzugte Pflanzen: fast nur Freilandpflanzen; Raps und andere Kreuzblüter, wenn sie gelb blühen
  • Auftreten: ab April, wenn sich erste Knospen in Rapsfelder bilden bis Blütenende
  • Bekämpfung: absammeln

Schwarzer Kugelmarienkäfer

Der kleine Schwarze Kugelmarienkäfer (Stethorus punctillum) stammt aus der Familie der Marienkäfer. Er ist fein behaart und besitzt gelblich-orangefarbene Beine, Fühler sowie Mundwerkzeuge.

Schwarzer Kugelmarienkäfer (Stethorus pusillus)
Quelle: Gilles San Martin, Stethorus pusillus, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 2.0
  • Größe: 1,2 bis 1,5 Millimeter
  • Typisches Schadbild: nicht vorhanden, da kein Pflanzenfresser
  • Bevorzugte Pflanzen: Laubbäume, vor allem Linden; Sträucher
  • Auftreten: von Mai bis Oktober
  • Bekämpfung: eine Bekämpfung nicht erforderlich

Hinweis: Der schwarze Kugelmarienkäfer ist Nützling und kein Schädling. Er vertilgt manch winzigen Schädlinge, wie beispielsweise Spinnmilben und Blattläuse. 20 bis 30 Stück pro Tag und Käfer sind normal.

Thripsen

Bei den Thripsen (Thysanoptera) handelt es sich um weit verbreitete schwarze Tierchen, die oft an Pflanzen zu finden sind. Die Fluginsekten sind hauptsächlich auf den Blattunterseiten zu erkennen. Wenngleich sie ursprünglich als Schädlinge auf Zimmerpflanzen Schäden hervorriefen, haben sie sich mittlerweile auch in Gemüsebeeten ausgebreitet. Gefährlich sind für Pflanzen die grünlichen bis gelblich, weißen Larven. Die Adult-Tierchen sind an ihrer typisch länglichen Körperform zu bestimmen.

Thripse
  • Größe: ein bis drei Millimeter
  • Schadbild: gelbe oder silbrig-graue Sprenkel auf Blättern und Blüten; Deformationen an jungen Blättern
  • Bevorzugte Pflanzen: Zierpflanzen wie Ritterstern, Palmen, Drachenbaum; diverse Gemüsepflanzen wie Gurken, Tomaten
  • Auftreten: im Winter bei trockener Heizungsluft und ab Frühjahr im Freien bei höheren Temperaturen
  • Bekämpfung: mit Knoblauch-Brühe, Nematoden, Blautafeln

Trauermücken

Trauermücken (Sciaridae) sind winzige schwarze Flug-Tierchen. Zu entdecken sind sie meist erst, wenn die Erde der Pflanzen gegossen wird, weil sie dann “aufgeschreckt” werden. Obwohl die zu den Mücken gehören, stechen sie nicht.

Gelbtafel voller Trauermücken und einiger anderer Insekten
Trauermücken und andere Insekten an Gelbsticker
  • Größe: zwischen ein und sieben Millimeter
  • Schadbild: Fraßspuren an Laub und Rinde; verkrüppelter Wuchs; vertrocknete Blätter; hohlgefressene Pflanzenstängel; Schwächung von Jungpflanzen und Stecklingen bis zum Absterben
  • Bevorzugte Pflanzen: alle, die feuchte Erde bieten und schattig stehen
  • Auftreten: draußen während warmer Monate; drinnen ganzjährig
  • Bekämpfung: Gelbtafeln aufstellen; mit Quarzsand dickschichtig Erde abdecken; Schwefelgeruch zum Vertreiben (Streichhölzer mit Kopf nach unten in Erde stecken)

Häufig gestellte Fragen

Können schwarze Tierchen an Pflanzen alle mit einem Insektizid bekämpft werden?

Nicht alle schwarzen Tierchen sind immer Schädlinge, wie beispielsweise der Schwarze Kugelmarienkäfer. Grundsätzlich sollte der Umwelt zuliebe sowieso auf chemische Insektizide verzichtet werden.

Was sind die wichtigsten Erkennungsmerkmale schwarzer Tierchen an einer Pflanze?

Meist sind sie so klein, dass sie mit bloßem Auge optisch nicht voneinander zu unterscheiden sind. Aus diesem Grund bietet das typische Schadbild sowie die bevorzugten Pflanzenarten die bessere Möglichkeit, Schädlinge und andere Tierchen zu bestimmen.

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