Beeindrucken und dennoch zurückhaltend überzeugt Heuchera mit filigranen Glockenblüten in großer Zahl. Am richtigen Standort gedeihen die horstigen Stauden auch in unseren Breiten wunderbar.
Von der Herkunft zum Standort
Für den optimalen Standort der Heuchera werden wir zunächst einen Blick auf seine Herkunft: Ursprünglich entstammen die Pflanzen dem nordamerikanischen Kontinent, wo sie vor allem in Felsspalten und küstennahen Wäldern beheimatet sind. Aus der Herkunft in geschützten Lagen und lichten Wäldern lässt sich recht einfach ableiten, welche Lage für das Purpurglöckchen ideal ist:
- Absonnig
- Halbschattig
Was heißt absonnig?
Während der Begriff “halbschattig” ein recht klares Bild des perfekten Standorts vermittelt, ist der Begriff “absonnig” für viele Hobbygärtner irreführend. Ist das Ideal nun sonnig, oder eben gerade nicht, sondern der Sonne abgewandt?
Eine genaue und allgemein gültige Definition dieses Terminus gibt es leider nicht. Meist werden mit “absonnig” lagen bezeichnet, die sehr hell sind, jedoch nicht direkt von der Sonne beschienen werden. Gut vorstellbare Beispiele sind etwa:
- Abgeschirmte Innenhöfe, von deren hellen Wänden das Licht reflektiert wird
- Geschützte Plätze mit Belichtung über spiegelnde Fassaden, Fenster etc.
- Abgeschirmte Lagen mit geringer bis mäßiger Verschattung durch Gräser, lockere Sträucher etc.
Die Bodenbeschaffenheit
Damit nicht nur die Lichtausbeute den Bedürfnissen der Heuchera entgegenkommt, sollte auch das Substrat, also der Boden, ideal beschaffen sein. Das Purpurglöckchen bevorzugt Böden mit folgenden Eigenschaften:
- Frisch bis feucht
- Locker
- Nährstoffreich, v.a. Stickstoff, Kalium und Phosphor
- Idealerweise hoher Humusanteil
- Schwach saurer pH-Wert
- Keine zu intensive Austrocknung im Sommer
Standortwechsel für bessere Wachstumsbedingungen
Im Freiland ist es selbstredend schwierig, den Standort Ihrer Heuchera zu verändern. Im Kübel gepflanzt können Sie die Lage dagegen sehr einfach zum Vorteil der Pflanze anpassen.
Entgegen sonstiger Standortwechsel kommt es beim Purpurglöckchen eben nicht darauf an, jederzeit die optimale Lichtausbeute zu erzielen. Stattdessen können Sie im Sommer schattigere Standorte wählen, um vor allem der übermäßigen Austrocknung des Bodens vorzubeugen.
Häufig gestellte Fragen
Die Blätter meiner Heuchera verfärben sich rot-bräunlich. Ist der falsche Standort schuld?
Viele Züchtungen des Purpurglöckchens weisen besonders dekorative Blätter auf. Neben stark gewellten Rändern zählen dazu auch große Varianzen in der Blattfarbe. Gesunde Pflanzen können von Grün- über Orange- und Rotfärbungen bis hin zu Braun- und Bronzetönen unzählige Nuancen entwickeln.
Schadet zu viel Sonne dem Purpurglöckchen?
Die allermeisten Sorten kommen auch mit direkter Sonne gut klar. Wichtig ist, dass immer genug Bodenfeuchte vorhanden ist. Decken Sie das Erdreich in diesem Fall mit Rindenmulch ab, um die Feuchtigkeit über den ganzen Tag um die Wurzeln zu erhalten.
Kann das Purpurglöckchen auch im Winter an Freilandstandorten verbleiben?
Die klassischen Sorten der Pflanze sind winterhart. Nur in extrem exponierten Lagen benötigt das Gewächs Schutz durch Reisig oder andere Abdeckungen. Neue Sorten können mitunter frostempfindlicher sein. Fragen Sie dazu am besten direkt beim Kauf Ihren Gärtner.