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Wie giftig ist Kirschlorbeer? | Infos für Kinder und Tiere

Kirschlorbeer giftig

Frisch vom Strauch gepflückt, schmecken Beeren am besten. Wer die Lorbeerkirsche kennt, weiß, dass ihre Früchte ungenießbar sind. Kinder kosten aus Unwissenheit hingegen gerne von den Beerenfrüchten. Immerhin sehen die prallen, schwarzen Kügelchen durchaus köstlich aus. Auch Hunde oder Katzen bedienen sich womöglich der Blätter oder Zweige. Die Retourkutsche äußert sich später in Übelkeit und Magenverstimmungen. Denn der Kirschlorbeer ist giftig. Kann der Verzehr sogar zum Tod führen? Und darf der Gärtner ihn ihm Garten halten, wenn er Kinder und Haustiere besitzt? Alle Antworten sowie hilfreiche Tipps liefert dieser Ratgeber.

Giftige Pflanzenteile

Grundsätzlich sind alle Pflanzenteile des Kirschlorbeers giftig. Der Strauch enthält sogenannte Glykoside, die sich beim Zerkauen im Magen in Blausäure umwandeln. Diese wirkt hoch toxische auf den Organismus von Menschen und Tieren. Vor allem die Samen in den Früchten weisen eine besonders hohe Konzentration auf.

Hinweis: Zwar ist vom Rohverzehr dringend abzuraten, in getrockneter Form sind die Beeren jedoch genießbar. Auch zu Marmelade oder Gelee eingekocht weisen sie keine giftigen Inhaltsstoffe mehr auf. Sicherheitshalber sollte der Gärtner die giftigen Samen aus den Früchten aber zuvor gründlich entfernen.

Giftige Dosis

Kirschlorbeer giftig Kirschlorbeersträucher sind für Menschen und Tiere gleichermaßen giftig. Besonders gefährdet sind jedoch Kleinkinder, deren kleiner Körper das aufgenommene Gift nicht ausreichend kompensieren kann. Dementsprechend genügen schon kleine Mengen, um ernsthafte Folgen für die Gesundheit hervorzurufen. Verzehren die Heranwachsenden nur drei Beeren, besteht noch keine Todesgefahr. Doch eine Menge von zehn Beeren, kann bereits den Tod herbeiführen. Gleiche Dosis gilt ungefähr für Hunde und Katzen, die einen ebenso kleinen Körper aufweisen. Zum Vergleich müsste ein Erwachsener rund die fünffache Menge zu sich nehmen, um an den Folgen zu sterben. Damit sich die Gifte im Magen in Blausäure umwandeln, müssen Kleinkinder die Beeren gut kauen.

Glücklicherweise besitzen die Blätter ein sehr bitteres Aroma, weshalb junge Menschen sie schnell wieder ausspucken. Ein weitaus größeres Risiko geht von den Früchten aus, die zunächst sehr süßlich und aromatisch schmecken. Nur der Nachgeschmack ist ungenießbar. Dann ist es aber meistens schon zu spät, um zu verhindern, dass die giftigen Substanzen in den Verdauungstrakt geraten.

Wussten Sie schon,

… dass Prunus laurocerasus den Titel “Giftpflanze des Jahres 2013” trägt?

Symptome einer Vergiftung

Bei Kindern:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Magenkrämpfe
  • Schwindel
  • Kratzen im Hals
  • Herzrasen
  • Ohnmacht
  • Kopfschmerzen (selten)
  • Rötungen der Gesichtshaut (selten)
  • Atembeschwerden (selten)

Katze Bei Tieren:

  • erhöhter Speichelfluss
  • entzündete Schleimhäute
  • Magen- und Darmbeschwerden
  • Atemprobleme (bis hin zu Atemlähmung)

Hinweis: Meistens treten nur einige dieser Symptome auf. Doch ein einziges Anzeichen sollte insbesondere bei Kinder Grund zum raschen Handeln sein. Auch wer sich nicht ganz sicher ist, ob es sich beim Auftreten der genannten Symptome wirklich um die Folgen des Verzehrs der Lorbeerkirsche handelt, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen.

Erste Hilfe im Notfall

Besteht der Verdacht einer Vergiftung ist schnelles Handeln gefragt. Als erstes sollte die Aufsichtsperson den Notarzt rufen. Als Erste Hilfe-Maßnahme verabreicht er der betroffenen Person oder dem Tier am besten Flüssigkeit. Daraufhin kann es zu Erbrechen kommen. Bewusst sollte der Ersthelfer das Übergeben aber nicht herbeiführen. Unter klinischer Aufsicht bekommt der Patient meistens ein kohlehaltiges Mittel verabreicht, welches die giftigen Substanzen bindet. Bei einer sehr starken Vergiftung ist manchmal eine Dialyse notwendig.

Vorsichtsmaßnahmen

Katzengras als Alternative Wer nicht auf den Fruchtschmuck des Kirschlorbeers verzichten möchte, sollte diesen wenigstens bis zu einer Höhe entfernen, in der die Beeren für Kleinkinder und Hunde unerreichbar sind. Generell sollten Eltern ihren Nachwuchs umfassend über die Gefahren im Garten wachsender Pflanzen informieren. Erfahrungsgemäß meiden Haustiere giftige Pflanzen, wenn ihnen Alternativen zur Verfügung stehen. Für Katzen eignet sich zum Beispiel Katzengras, das die Tiere liebend gerne fressen. Wer den Kirschlorbeer nicht gerade als Heckenpflanze kultiviert, sollte ihn in eine Gartenecke umsetzen, die Kleinkinder und Haustiere nicht als Spielfläche nutzen.

Häufig gestellte Fragen

Darf ein/e Haustierhalter/ Familie einen Kirschlorbeer im Garten pflanzen?

Ob der Gärtner eine Lorbeerkirsche im eignen Garten kultiviert, bleibt seine eigene Entscheidung. Nicht nur auf dem privaten Grundstück besteht die Gefahr, dass Kleinkinder oder Haustiere von den Blättern oder Früchten naschen. Da der Kirschlorbeer eine beliebte Heckenpflanze ist, ist er auch in Parks oder auf dem Schulweg anzutreffen. Der Strauch wirkt allerdings nicht nur toxisch, sondern wirkt sich auch negativ auf die Umwelt aus. Indem er sich selbst vermehrt, verdrängt er andere Pflanzen aus ihrem gewöhnlichen Lebensraum. Sein Laub verrottet nur langsam und die Beeren sind auch für Vögel giftig.

Hainbuche als Alternative Gibt es Alternativen zum Kirschlorbeer?

Wem das Gefahrenpotential zu groß ist, kann glücklicherweise auf ebenso ansehnliche Alternativen zurückgreifen. Die Hainbuche ist ebenfalls eine beliebte Heckenpflanze und zudem sehr pflegeleicht. Steht die Eigenschaft des immergrünen Wuchses im Vordergrund erfüllt auch der Feldahorn den Zweck eines Sichtschutzes. Weiterhin empfehlen sich die Kornelkirsche oder die Schlehe, die im Herbst genießbare(!) Früchte tragen.

Sind alle Lorbeer-Arten giftig?

Nicht alle Arten der Gattung Laurus wirken toxisch. Die Blätter des Echten Lorbeer (Laurus nobilis) eignen sich in getrockneter Form zum Beispiel als Küchengewürz.

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