Frisch vom Strauch gepflückt, schmecken Beeren am besten. Wer die Lorbeerkirsche kennt, weiß, dass ihre Früchte ungenießbar sind. Kinder kosten aus Unwissenheit hingegen gerne von den Beerenfrüchten. Immerhin sehen die prallen, schwarzen Kügelchen durchaus köstlich aus. Auch Hunde oder Katzen bedienen sich womöglich der Blätter oder Zweige. Die Retourkutsche äußert sich später in Übelkeit und Magenverstimmungen. Denn der Kirschlorbeer ist giftig. Kann der Verzehr sogar zum Tod führen? Und darf der Gärtner ihn ihm Garten halten, wenn er Kinder und Haustiere besitzt? Alle Antworten sowie hilfreiche Tipps liefert dieser Ratgeber.
Giftige Pflanzenteile
Grundsätzlich sind alle Pflanzenteile des Kirschlorbeers giftig. Der Strauch enthält sogenannte Glykoside, die sich beim Zerkauen im Magen in Blausäure umwandeln. Diese wirkt hoch toxische auf den Organismus von Menschen und Tieren. Vor allem die Samen in den Früchten weisen eine besonders hohe Konzentration auf.
Giftige Dosis
Glücklicherweise besitzen die Blätter ein sehr bitteres Aroma, weshalb junge Menschen sie schnell wieder ausspucken. Ein weitaus größeres Risiko geht von den Früchten aus, die zunächst sehr süßlich und aromatisch schmecken. Nur der Nachgeschmack ist ungenießbar. Dann ist es aber meistens schon zu spät, um zu verhindern, dass die giftigen Substanzen in den Verdauungstrakt geraten.
… dass Prunus laurocerasus den Titel “Giftpflanze des Jahres 2013” trägt?
Symptome einer Vergiftung
Bei Kindern:
- Übelkeit
- Erbrechen
- Magenkrämpfe
- Schwindel
- Kratzen im Hals
- Herzrasen
- Ohnmacht
- Kopfschmerzen (selten)
- Rötungen der Gesichtshaut (selten)
- Atembeschwerden (selten)
- erhöhter Speichelfluss
- entzündete Schleimhäute
- Magen- und Darmbeschwerden
- Atemprobleme (bis hin zu Atemlähmung)
Erste Hilfe im Notfall
Besteht der Verdacht einer Vergiftung ist schnelles Handeln gefragt. Als erstes sollte die Aufsichtsperson den Notarzt rufen. Als Erste Hilfe-Maßnahme verabreicht er der betroffenen Person oder dem Tier am besten Flüssigkeit. Daraufhin kann es zu Erbrechen kommen. Bewusst sollte der Ersthelfer das Übergeben aber nicht herbeiführen. Unter klinischer Aufsicht bekommt der Patient meistens ein kohlehaltiges Mittel verabreicht, welches die giftigen Substanzen bindet. Bei einer sehr starken Vergiftung ist manchmal eine Dialyse notwendig.
Vorsichtsmaßnahmen
Häufig gestellte Fragen
Darf ein/e Haustierhalter/ Familie einen Kirschlorbeer im Garten pflanzen?
Ob der Gärtner eine Lorbeerkirsche im eignen Garten kultiviert, bleibt seine eigene Entscheidung. Nicht nur auf dem privaten Grundstück besteht die Gefahr, dass Kleinkinder oder Haustiere von den Blättern oder Früchten naschen. Da der Kirschlorbeer eine beliebte Heckenpflanze ist, ist er auch in Parks oder auf dem Schulweg anzutreffen. Der Strauch wirkt allerdings nicht nur toxisch, sondern wirkt sich auch negativ auf die Umwelt aus. Indem er sich selbst vermehrt, verdrängt er andere Pflanzen aus ihrem gewöhnlichen Lebensraum. Sein Laub verrottet nur langsam und die Beeren sind auch für Vögel giftig.
Wem das Gefahrenpotential zu groß ist, kann glücklicherweise auf ebenso ansehnliche Alternativen zurückgreifen. Die Hainbuche ist ebenfalls eine beliebte Heckenpflanze und zudem sehr pflegeleicht. Steht die Eigenschaft des immergrünen Wuchses im Vordergrund erfüllt auch der Feldahorn den Zweck eines Sichtschutzes. Weiterhin empfehlen sich die Kornelkirsche oder die Schlehe, die im Herbst genießbare(!) Früchte tragen.
Sind alle Lorbeer-Arten giftig?
Nicht alle Arten der Gattung Laurus wirken toxisch. Die Blätter des Echten Lorbeer (Laurus nobilis) eignen sich in getrockneter Form zum Beispiel als Küchengewürz.