Rotkehlchen gehören hierzulande zu den beliebtesten Gartenvögeln und gewann nicht von ungefähr 2021 die erste öffentliche Wahl zum “Vogel des Jahres”. Aber was frisst der kleine Sympathieträger? Das können Sie Rotkehlchen füttern.
Rotkehlchen
Das Rotkehlchen (Erithacus rubecula) gehört zur Familie der Fliegenschnäpper (Muscicapidae). Wie der Name der Tierfamilie bereits vermuten lässt, handelt es sich bei diesen Vögeln um Insektenjäger. So stehen
- Insekten (Fliegen, Käfer und deren Larven),
- Spinnen,
- kleine Schnecken und
- Würmer
ganzjährig auf ihrem Speiseplan. Im Spätsommer, Herbst und Winter wird die tierische Nahrung durch Früchte und Samen ergänzt. Deshalb freuen sich die Singvögel beispielsweise über
- Liguster (Ligustrum)
- Seidelblast (Daphne)
- Spindelstrauch (Euonymus)
- Johannisbeere (Ribes)
- Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) oder
- Vogelbeere (Sorbus aucuparia)
im Garten.
Rotkehlchen füttern
Sie können die Vögel das ganze Jahr über füttern. Im Winter helfen Sie ihnen so durch die kalten Monate, in welchen Nahrungsmangel herrscht. Während der Brutzeit zwischen April und Juli unterstützen Sie die Rotkehlchen dann bei der Aufzucht der Jungen, die von den Elternvögeln mit tierischer Nahrung versorgt werden müssen. Wichtig ist, dass das Nahrungsangebot artgerecht ist. Ist die nicht der Fall, nehmen die Vögel das Futter nicht an und lassen sich bei Ihnen auch nicht blicken.
Nahrungsangebot
Da die Insektenjäger zu den sogenannten Weichfutterfressern gehören, können sie mit harten Samen nichts anfangen. Dafür picken Sie umso lieber Obst, wie zum Beispiel:
- klein geschnittene Stücke von frischen Äpfeln und Birnen oder
- Rosinen.
Sämereien im Futterhaus nehmen die Vögel nur an, wenn diese sehr fein sind. Ideal sind
- Mohn und
- Kleie.
Getrocknete Mehlwürmer, die auch Bestandteil von Futtermischungen sein können, gehören im Winter zu den besonderen Leckerbissen für die kleinen Sympathieträger. Haferflocken mögen die Vögel nur, wenn sie nicht mit Fett ummantelt sind.
Futtermischungen kaufen
Beim Kauf von Futtermischungen sollten Sie bei der Beschreibung darauf achten, dass unter den genannten Vogelarten Rotkehlchen vorkommen. Eine Mischung, die die Singvögel anlockt, besteht zum Beispiel aus:
- geschälten und gehackten Sonnenblumenkernen
- Haferflocken
- gehackten Erdnüssen
- getrockneten Mehlwürmern
- Pflanzenöl
Futter richtig platzieren
Wie bei der Nahrung haben die Wildvögel auch Vorlieben, die den Futterplatz betreffen. Da sie zu den Bodenfressern gehören, sind Futtersäulen für sie nicht geeignet. Ideal zum Füttern von Rotkehlchen ist
- überdachtes Futterhaus für Trockenfutter (Sämereien, Mehlwürmer)
- Futtertisch in Bodennähe
Frisches Obst können Sie beispielsweise in einer kleinen Schale auf dem Boden platzieren. Fett-Körner-Mischungen, wie Meisenknödel oder Ringe, nehmen die Singvögel erst an, wenn sie das Futter zerbröselt am Boden vorfinden. Beim Aufstellen oder Aufhängen des Futterhauses sollten Sie darauf achten, dass Katzen es nicht erreichen können. Denn bei der Nahrungsaufnahme kann dem Stubentiger durchaus ein Angriff gelingen.
Häufig gestellte Fragen
Für selbst gemachtes Rotkehlchenfutter geben Sie in flüssigen Rindertalg und Speiseöl Zutaten wie Haferflocken, Rosinen, gehackte Erdnüsse, geschälte Sonnenblumenkerne und als besonderen Leckerbissen getrocknete Mehlwürmer. Lassen Sie die Mischung etwas abkühlen. Danach können Sie sie in Gefäße füllen oder mit Butterbrotpapier formen.
Haben die Rotkehlchen Ihre Futterstelle erst einmal entdeckt, sollten Sie dafür sorgen, dass das Futterhaus immer gefüllt ist. Denn die Vögel verlassen sich auf Sie. Vielleicht können Sie Ihre Nachbarn bitten, die Singvögel während Ihrer Abwesenheit zu füttern.
Diese Frage lässt sich so nicht beantworten. Da es sich um Wildvögel handelt, entscheiden die Tiere, welchen Futterplatz sie anfliegen. Außerdem kommen die Vögel oft schon in der Dämmerung und werden gar nicht bemerkt.