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Mild, aromatisch und leicht zu pflegen – die Apfelminze, die auch als Rundblättrige Minze bezeichnet wird, stellt ein besonderes Highlight innerhalb der heimischen Grünanlage dar; das stattliche Gewächs ist ursprünglich in Nordafrika, Makaronesien sowie in der Türkei, in China und auch in Teilen Europas heimisch. Insbesondere in West- und Südeuropa besiedelt sie dann nasse und zweitweise überflutete Weiden (Flutmulden) sowie Gräben und nasse Wegränder. Aufgrund der einfachen Haltung kommen auch Anfänger gut mit der Kultivierung der Apfel-Minze zurecht; allerdings ist beim Anbau auch eine gewisse Vorsicht geboten: Die Pflanze beginnt bei unkontrolliertem Wachstum stark zu wuchern.
Steckbrief
- ausdauernde, krautige Pflanze
- Wuchshöhe beträgt zwischen 30 und 80cm
- bildet unterirdische Ausläufer aus
- weißhaarig-zottiger Stängel
- rundlich-eiförmige Blätter von relativ kleiner Größe
- Blätter sind kerbig gesägt und am Grund abgerundet bis herzförmig
- die Oberseite der Blätter präsentiert sich stark runzelig, behaart
- bildet blasslila Blüten aus
- die Blütezeit reicht von Juli bis September
- Pflanze ist fertil
Standort
Hobbygärtner wissen: Minzen präsentieren sich insgesamt recht robust und können praktisch fast überall wachsen; allerdings sollte man trotzdem auf einen geeigneten Standort achten, wenn man die Pflanze gezielt kultivieren möchte. Besonders gut gedeiht die Rundblättrige Minze an einem halbschattigen bis sonnigen Platz im Garten; wenn man einen geeigneten Standort innerhalb der heimischen Grünanlage sucht, sollte man jedoch wissen, dass insbesondere Bereiche mit viel Sonneneinstrahlung zu einem üppigen Wachstum führen.
Darüber hinaus fühlt sich das Gewächs in feuchten Bereichen im Garten besonders wohl. Vor allem die Ränder von Gewässern, zum Beispiel Teiche oder ein Bach, kommen deshalb für die Kultivierung in Frage. Doch kann das Gewächs durchaus auch im Freibeet kultiviert werden; je nach Bedingungen wächst die Pflanze gut der neigt sogar zum Wuchern. Alternativ kann man die Rundblättrige Minze auch im Kübel ziehen und auf den Balkon oder die Terrasse stehen. Dort kann sie aufgrund ihrer guten Winterhärte auch während der kalten Jahreszeit verbleiben.
Boden
Zu einer erfolgreichen Kultivierung der Apfelminze gehört neben einem optimalen Standort auch ein geeigneter Boden. Das Substrat, das für das Gewächs Verwendung findet, sollte folgende Eigenschaften aufweisen:
- frisch
- feucht
- hoher Anteil an Nährstoffen
- Humos
- hohe Durchlässigkeit
Auch wenn die Apfelminze besonders gut wächst, wenn diese Bedingungen erfüllt sind, reicht meist auch ein herkömmlicher Gartenboden für die Kultivierung aus. Wer sich ein besonders üppiges Wachstum wünscht, greift auf ein basenreiches Substrat zurück.
Gießen und Düngen
Zur Pflege der Rundblättrigen Minze gehört das gezielte Düngen und die optimale Bewässerung der Pflanze. Besonders gut wächst die Pflanze auf feuchten Böden und im Uferbereich, denn der Wasserbedarf ist entsprechend hoch; ein Austrocknen des Gewächses sollte unbedingt vermieden werden. Gerade wenn die Rundblättrige Minze nicht auf einem feuchten Boden angebaut wird, ist eine regelmäßige Bewässerung unabdingbar.
Darüber hinaus hat es sich bewährt, das Substrat mit zusätzlichen Nährstoffen zu versorgen – insbesondere dann, wenn es sich um einen besonders armen Boden handelt. Ein fruchtbarer humoser Boden ist unbedingte Voraussetzung für ein gesundes und reiches Wachstum der Minze! Aus diesem Grund hat es sich als sinnvoll erwiesen, Kompost oder einen organischen Dünger in die Erde einzuarbeiten. Besonders gut eignet sich in diesem Zusammenhang auch Hornspäne.
Schneiden und Wachstum der Pflanze eindämmen
Die Apfelminze breitet sich insbesondere bei optimalen Bedingungen sehr schnell in der heimischen Grünanlage aus und neig dann sogar zum Wuchern. Um dieser – meist unerwünschten – Entwicklung entgegenzuwirken, bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten an:
- gezieltes Zurückschneiden
- Wurzelsperre einrichten
- Nährstoffzufuhr einschränken
Der Rückschnitt der Pflanze wir offiziell im Frühjahr vorgenommen, am besten im Februar oder März. Auch nach der Blüte kann ein gezielter Schnitt durchgeführt werden. Die Schneidemaßnahmen haben sich jedoch nicht nur bewährt, um das Wachstum der Minze etwas einzuschränken; darüber hinaus sollte vor allem im Herbst ein drastischer Rückschnitt erfolgen, um das Gewächs auf den Winter vorzubereiten. Außerdem wird das Gewächs zur Ernte geschnitten. Doch egal, in welcher Form und zu welchem Zeitpunkt die Schneidemaßnahmen erfolgen: Wichtig ist vor allem ein sauberes Schneidewerkzeug, das eine ausreichende Schärfe aufweist.
Um den Ausbreitungsdrang der Pflanze zu begrenzen, bietet sich neben dem Rückschnitt jedoch auch eine gezielt in den Boden eingesetzte Wurzelsperre an. Eine besonders einfache und zugleich preiswerte Methode ist ein klassischer Maurerkübel aus Kunststoff, in den man Löcher schneiden oder den Boden komplett entfernen kann. Anschließend werden die Gefäße bis zum Rand in den Boden versenkt.
Natürlich sind auch spezielle Rhizomsperren im Fachgeschäft erhältlich, die sich zu diesem Zweck verwenden lassen. Auf diese Weise gepflanzte Apfelminzen sind nicht in der Lage, dem begrenzten Raum zu entkommen und wirken sich nicht mehr störend auf andere Pflanzen aus. Wer mit einer selbst gebastelten Wurzelsperre arbeitet – zum Beispiel mit einem Kübel aus Kunststoff – sollte jedoch unbedingt darauf achten, das Gefäß zusätzlich mit Löchern auszustatten; auch die robustesten Minzen laufen andernfalls Gefahr zu ertrinken.
Überwintern
Bei der Rundblättrigen Minze handelt es sich um eine mehrjährige Pflanze, die jedes Jahr neu austreibt. In unseren Breiten präsentiert sich das Gewächs gut frosthart, so dass einer Überwinterung im Freien grundsätzlich nichts im Wege steht.
Für Das Überwintern selbst funktioniert in der Regel ohne größere Probleme; sowohl im Freibeet als auch im Kübel auf dem Balkon oder der Terrasse kann das Gewächs stehen, wenn die kalte Jahreszeit anbricht. Ein zusätzlicher Schutz, zum Beispiel eine Abdeckung, ist nicht nötig. Allerdings hat es sich bewährt, die Apfelminze im Herbst zur Vorbereitung auf den Winter bodennah zurückzuschneiden.
Aussaat und Pflanzen
Die Aussaat und Pflanzung der Minze kann zu ganz unterschiedlichen Zeitpunkten erfolgen, wie die folgende Übersicht verdeutlicht.
- Vorkultur: zweite Märzhälfte bis Ende Mai
- Direktsaat: Anfang Mai bis Ende Juni
- Pflanzung: zweite Maihälfte bis erste Oktoberhälfte
Die Aussaat funktioniert einfach und unkompliziert; allerdings sollte je nach Kultivierungszeitraum und -art die optimale Saatmenge ermittelt werden. Wer die Rundblättrige Minze mit Hilfe einer Vorkultur anbauen möchte, sollte mit einem Bedarf von 0,05g Samen auf 100 Pflanzen rechnen; bei der Direktsaat werden hingegen 0,1g Samen auf einen Quadratmeter Fläche veranschlagt. Die Samen werden ausgestreut und anschließend nur leicht auf die Erde gedrückt, keinesfalls zu tief in das Substrat eingedrückt!
Wer erwachsene Minzepflanzen kultivieren möchte, sollte einen idealen Standort suchen und fruchtbares Substrat wählen. Die Pflanzen werden im Abstand von jeweils 40cm in die Erde eingegeben; pro Quadratmeter veranschlagt man im Durchschnitt 6 Pflanzen. Nachdem die Gewächse sorgfältig gewässert wurden, kann man sie anschließend gemäß der klassischen Pflege-Anleitung weiter kultivieren.
Vermehren
Die Vermehrung der Rundblättrigen Minze kann mit Hilfe folgender Methoden erfolgen:
- durch Teilung
- mit Hilfe von Kopfstecklingen
- durch Wurzelausläufer
Die Teilung der Wurzelstöcke funktioniert besonders einfach; man gräbt die Pflanze aus, indem man ringsum mit dem Spaten einsticht und die Minze vorsichtig mit der Grabegabel aus der Erde hebt; anschließend trennt man die Gewächse im Wurzelbereich, wobei darauf zu achten ist, dass jedes Teilstück ausreichend Pflanzenmaterial enthält. Beide Stücke können jetzt in die vorbereitete Erde gesetzt und gründlich gewässert werden.
Auch mit Hilfe von Kopfstecklingen kann die Vermehrung der Apfelminze erfolgen; zu diesem Zweck schneidet man Stecklinge von den Triebspitzen, die eine Länge von mindestens 10cm aufweisen. Diese werden mit einem sauberen Schnitt unterhalb eines Knotens abgetrennt. Vor dem Stecken entfernt man die unteren Blätter, bevor man die Stecklinge mit dem ursprünglich basalen Teil nach unten in Schalen oder Töpfe mit Anzuchterde gibt.
Besonders gut funktioniert die Anzucht, wenn man die Wurzeln zuvor mit eine entsprechenden Bewurzelungsmittel behandelt. Nach dem Stecken sollte mindestens ein Auge aus der Schale herausschauen. In der Folgezeit ist eine hohe Luftfeuchtigkeit wichtig, weshalb es sinnvoll sein kann, die Kultur mit einer Folie abzudecken. Wenn sich neue Blätter entfaltet haben, können die jungen Pflanzen in Töpfe oder aber in das Freiland umgesetzt werden.
Ernte
Die Haupterntezeit der Apfelminze beginnt im Juni noch vor der Blüte; zu diesem Zeitpunkt enthält das Gewächs besonders hohe Mengen ätherischer Öle – und das spiegelt sich natürlich auch im Aroma wider. Verwendet werden die Blätter, die man bei Bedarf von den Stängeln abzupft. Die Ernte kann je nach Bedarf oder aber auf Vorrat erfolgen.
Inhaltsstoffe und Verwendung
Wer Apfelminze im eigenen Garten kultiviert, profitiert von einer aromatischen minzeartigen Pflanze, die jedoch besonders lieblich und mild schmeckt und riecht. Der Mentholgehalt des Gewächses ist niedriger als in anderen Sorten. Die Pflanze enthält an ätherischen Ölen vor allem Menthol, aber auch Menthon, Cineol und diverse Terpene. Auch Gerbstoffe und Bitterstoffe sind in der Apfelminze enthalten; insgesamt sind die Inhaltsstoffe der Rundblättrigen Minze vor allem im Blatt angelagert.
Diese besonders milde Minzenart ist ein Bestandteil vieler Teemischungen; dir frischen Blätter eignen sich besonders gut für minzige Soßen, Cocktails und Gewürzessig, ferner Liköre und Cocktails. Auch Salate erhalten durch die Apfelminze eine ganz eigene Note. Hobbygärtner verarbeiten die Pflanze außerdem zu Potpourri und Duftsträuße weiter.
Krankheiten und Schädlinge
Obwohl sich die Apfelminze insgesamt recht robust und widerstandsfähig zeigt, können doch bestimmte Krankheiten oder Schädlinge an der Pflanze auftreten. Hierzu zählen insbesondere folgende Spezies:
- Minzebär/Minzekäfer
- Blattlaus
- Minzerost
Der Minzekäfer tritt ab Juni vereinzelt im Minzebestand auf. Wurde der Käfer an den Blättern gesichtet, sollte er abgesammelt und umgesiedelt werden. Um wirklich alle Tiere zu erwischen, hat es sich bewährt, diese Maßnahme in den Morgenstunden durchzuführen; zu diesem Zeitpunkt sind die Schädlinge noch recht träge. Vor allem die Larven können zu ernsthaften Schäden an dem Gewächs führen; diese treten ab August auf und können ganze Bestände kahlfressen. Wer die erwachsenen Tiere bereits im Frühjahr absammelt, muss jedoch nicht mit einer Larvenplage rechnen!
Auch Blattläuse treten an der Rundblättrigen Minze relativ häufig auf. Vor allem überpflegte Exemplare sind von diesem Schädling betroffen; durch eine zu hohe Nährstoffzufuhr oder Übernässung werden die Blätter des Gewächses weich und anfällig für den Schädling. Allerdings lässt sich die Blattlaus einfach bekämpfen, zum Beispiel mit dem gezielten Abspritzen der Blätter oder aber durch eine Behandlung mit Seifenlaufe, die an trüben Tagen ausgegeben wird.
Als klassische Minzenkrankheit präsentiert sich nicht zuletzt der Minzerost. Hierbei handelt es sich um eine Pilzerkrankung, die sich durch rostrote Flecken auf den Blattunterseiten zeigt. Auf der Oberseite erscheinen hingegen gelbliche Flecken. Vor allem ältere Pflanzen werden von der Krankheit befallen, die sich bei feuchtwarmer Witterung besonders schnell ausbreitet. Bei einem Befall sollte die Pflanze bodentief abgeschnitten werden.
Häufig gestellte Fragen
Kann man etwas tun, um das Aroma der Apfelminze möglichst lange zu erhalten?
Die Erfahrung zeigt, dass die älteren Triebe im Spätsommer hart werden und nicht mehr gut für die Küche geeignet sind. In diesem Fall hat es sich bewährt, die Minze nach der Blüte – in der Regel Ende Juli bis Anfang August – bis auf wenige Zentimeter herunterzuschneiden. Anschließend treibt das Gewächs dann mit neuen, frischen Blättern wieder aus, die ihr ganzes Aroma entfalten können.
Können an Minzerost erkrankte Pflanzen noch für den Verzehr genutzt werden?
Dies ist nicht anzuraten, denn die Blätter enthalten viel weniger von dem typischen Minzaroma.