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Bergbohnenkraut, auch Winterbohnenkraut genannt, kann frisch und getrocknet genutzt werden. Im Gegensatz zu anderen Kräutern behalten die Blätter auch im getrockneten Zustand ihr intensives Aroma. Der Geschmack ist aromatisch scharf, pfeffrig, auch etwas bitter und passt am besten zu Bohnengerichten, aber auch zu anderem Gemüse, zu Eintöpfen, Hülsenfrüchten und Kartoffelgerichten. Die jungen Triebe können ganzjährig geerntet werden, schmecken aber vor der Blüte am besten. Auch bei Trieben, die getrocknet werden sollen, eignet sich die Zeit vor der Blüte am meisten.
Steckbrief
- Auch Winter-Bohnenkraut genannt, da winterhart
- Familie der Lippenblütler
- Immergrüner Halbstrauch
- Zwei- bis mehrjährig
- In Südeuropa verbreitet
- Wuchshöhe 10 bis 40 cm, selten höher (bis 70 cm)
- Stängel teilweise verholzt
- Kleine schmal-lanzettlichen, etwas ledrige Blätter
- Blattrand behaart
- Teilblütenstände mit bis zu 7 Blüten
- Blüten weiß, rosa oder violett
- Kleine Teilfrüchte
- Blüte von Juli bis September
Anbau
Bergbohnenkraut ist leicht anzubauen und zu kultivieren. Wer im Garten noch keine Pflanze hat, sät am besten aus. Das ist einfach und gelingt zuverlässig. Die beste Zeit für die Aussaat ist der Monat April. Wichtig ist, die feinen Samen nicht mit Erde zu bedecken, es sind Lichtkeimer. Die Jungpflanzen benötigen dann einen warmen und sonnigen Standort und einen eher trockenen, durchlässigen und nicht zu nährstoffhaltigen Boden. Winterbohnenkraut eignet sich sowohl für das Auspflanzen im Garten, kann aber auch im Gefäß kultiviert werden. Wichtig sind die Pflanzabstände. Die Gewächse bilden zügig dichte Teppiche und sind deshalb gut al Bodendecker geeignet. Wenn die Pflanzen blühen, sehen sie richtig attraktiv aus.
Aussaat
Der beste Termin für die Aussaat ist der Monat April. Alternativ kann ab Ende Mai direkt ins Freiland gesät werden. Wer im Haus vorzieht, kann meist schön größere Pflänzchen auspflanzen.
- Aussaat im April
- Lichtkeimer – nicht mit Erde bedecken
- Nur leicht auf Anzuchterde drücken
- Hell stellen
- Keimzeit 2 bis 4 Wochen
Standort
Winterbohnenkraut mag es gern warm und sonnig. Ansonsten sind die Pflanzen absolut anspruchslos. Ohne Sonne entwickeln sich die ätherischen Öle nicht, Sonne ist also absolut wichtig. Da die Pflanzen sehr trockenheitsverträglich sind, können sie auch in die pralle Sonne gesetzt werden.
- Volle Sonne
- Warm
Pflanzsubstrat
Beim Pflanzsubstrat ist wichtig, dass es eher trocken ist, keinesfalls zu feucht. Die Pflanze kommt deutlich besser mit Trockenheit, als mit Nässe klar. Außerdem muss es gut durchlässig sein. Etwas Kalk im Boden ist ebenfalls positiv zu werten.
- Gut durchlässiger Boden
- Leicht kalkhaltig
- Auf keinem Fall saures Substrat
- Nicht zu nährstoffreich, eher nährstoffarm
- Kein staunasses Substrat
- Dichte oder lehmhaltige Böden mit Quarzsand, Bims oder ähnlichem Material durchlässiger gestalten
Pflanzen
Bergbohnenkraut kann im Garten, aber auch im Gefäß angebaut werden. Wichtig ist das entsprechende Pflanzsubstrat, das nicht zu nass ein darf. In Gefäßen ist eine Drainage empfehlenswert. Ansonsten ist auf ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen zu achten, damit sie sich ausbreiten können.
- Da Bohnenkraut recht breit wächst, ist auf ausreichend Pflanzabstand zu achten
- 20 cm Abstand einhalten
- Bei Gefäßhaltung Drainage einbauen
- Passt gut zu Zwiebeln, Kohl und natürlich zu Bohnen
Pflege
Auch die Pflege des Bergbohnenkrautes ist simpel. Man muss weder viel gießen, noch düngen, ganz im Gegenteil, weniger ist dabei mehr. Nässe ist schädlich, ebenso wie zu viele Nährstoffe. Schneiden muss man auch kaum, lediglich im Frühjahr muss das Winterbohnenkraut ordentlich zurückgeschnitten werden.
Die Überwinterung ist ebenfalls kein Problem. Nur ganz junge Pflanzen sind etwas empfindlich. Man sollte sie abdecken. Auch erwachsene Pflanzen freuen sich über etwas Reisig als Schutz, hier allerdings gegen zu viel Nässe. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat, Stecklinge oder das Teilen der Pflanze. Krankheiten und Schädlinge sind ausgesprochen selten.
Gießen und Düngen
Bergbohnenkraut kommt gut mit Trockenheit zurecht und benötigt auch nur wenige Nährstoffe. Dagegen sind Nässe und zu viele Nährstoffe richtig schädlich. Erst wenn die Erdoberfläche die oberen 2 bis 3 Zentimeter abgetrocknet ist, wird erneut gegossen, gedüngt nur einmal, am Anfang der Vegetationszeit.
- Eher trocken halten, aber nicht vollständig austrocknen lassen
- Im Winter vor Nässe schützen
- Nicht überdüngen!
- Nur zu Beginn der Vegetationsperiode im Frühjahr düngen, am besten mit Kompost
- Gelegentliche Kalkgaben
Schneiden
Schneiden muss man beim Bergbohnenkraut nicht viel. Lediglich im Frühjahr sollte die Pflanze zurückgeschnitten werden, da dadurch der Neuaustrieb gefördert wird. Ansonsten nur schneiden, wenn das Kraut benötigt wird.
- Im Frühjahr zurückschneiden, ruhig kräftig
- Je stärker geschnitten wird, umso kräftiger ist der Neuaustrieb
- Schneiden um zu ernten
- Ansonsten kann nach der Blüte noch einmal zurückgeschnitten werden, etwa handhoch
Überwintern
Bergbohnenkraut ist ausreichend winterhart. Lediglich zu viel Nässe ist schädlich. Deshalb schadet es nicht, die Pflanze mit etwas Reisig abzudecken, weniger, um es vor Frost zu schützen, sondern einfach vor Dauernässe.
- Bei Kübelhaltung besser im Wintergarten oder im hellen Treppenhaus überwintern, kühl, aber hell
- Ausgepflanztes Winterbohnenkraut ist ausreichend winterhart
- Maximal etwas abdecken, um vor Dauernässe zu schützen
- In extremen Wintern bietet Reisig auch Schutz vor der Kälte
Vermehren
Bergbohnenkraut kann durch Aussaat, Teilung und Stecklinge vermehrt werden. Alle drei Arten gelingen zuverlässig.
Aussaat
- Aussaat im April
- Nur frischen Samen nutzen, sie sind maximal 1 Jahr haltbar, dann keimen sie nicht mehr
- In lockeren, humusreichen Boden aussäen
- Lichtkeimer – Samen nicht mit Erde bedecken, nur andrücken
- Möglichst warm stellen, ohne Mittagssonne
- Beim Aussäen in reihe 30 cm Abstand lassen
- Kann auch flächig ausgestreut werden
- Keimdauer um die 4 Wochen
- Pflanzen vereinzeln
- Abstand bei Pflanzung 15 cm ringsum
Teilung
Im Frühjahr teilen
Stecklinge
- Halbverholzte Stecklinge im Sommer, am besten im Juli oder August schneiden
- Die untersten Blätter entfernen
- Am einfachsten in einem Wasserglas bewurzeln lassen
- Bewurzeln auch in guter Blumenerde
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten sind ausgesprochen selten und meist auf Pflegefehler zurückzuführen. Zu viel Nässe führt beispielsweise zu Fäulnis. Auch Schädlinge kommen so gut wie nicht vor.
Häufig gestellte Fragen
Welche Teile des Bergbohnenkrautes werden genutzt?
Es werden nur die Blätter, nicht die Stiele verwendet.
Hilft Bohnenkraut gegen Blattläuse?
Ja, es ist sinnvoll, Bohnenkraut in regelmäßigen Abständen zwischen die Bohnenpflanzen zu setzen. Die Läuse mögen die ätherischen Öle nicht.
Alternativ kann auch ein Sud aus Bohnenkraut hergestellt werden. Dazu wird ein Büschel Triebe in kochendes Wasser gegeben. Der Deckel kommt auf den Topf und dann muss das Ganze eine Stunde lang kochen. Die ätherischen Öle werden freigesetzt und die wirken anschließend. Die Pflanzenteile müssen anschließend herausgefiltert werden, bevor die Flüssigkeit in ein Gefäß gefüllt wird. Für die Anwendung 10 Milliliter Flüssigkeit auf einen Liter Wasser geben. Wichtig ist, das Mittel nicht an die Haut gelangen zu lassen, weshalb Schutzkleidung empfehlenswert ist. Die Pflanzen mit der Mixtur von allen Seiten besprühen.