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Aromatisch, gesund und leicht zu pflegen – der Basilikum (Ocimum basilicum) gehört zu den beliebtesten Kräutern, die in heimischen Gärten angebaut werden. Das Lippenblütengewächs, das ursprünglich aus Indien stammt, wurde bereits im 9. Jahrhundert nach Mitteleuropa eingeführt; hier gedeiht die Sonnen liebende Pflanze vor allem in warmen Lagen und bei entsprechender Witterung. Ist die Anzucht jedoch einmal gelungen, erfordert das Gewächs nur wenig Pflegeaufwand, so dass sowohl passionierte Hobbygärtner als auch Anfänger eine erfolgreiche Kultivierung vornehmen können.
Steckbrief
- einjährig wachsendes Kraut, das buschig aufrecht wächst
- erhältlich sind auch mehrjährige Spezies
- Basilikum präsentiert eiförmig zugespitzte, glänzend grüne oder rote Blätter
- das Gewächs bildet kleine weiße Blüten aus
- die Gesamthöhe kann variieren und beträgt zwischen 15cm und 60cm
- die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September
- Sortenvielfalt: Unterscheidung nach Blattgröße und nach Blattfarbe
Standort und Boden
Für eine erfolgreiche Kultivierung des Basilikums ist die Wahl eines geeigneten Standortes von großer Bedeutung. Grundsätzlich kann das Gewächs sowohl als Freilandpflanze als auch im Topf auf der Fensterbank kultiviert werden. Das Wärme liebende Gewächs bevorzugt im Freiland einen warmen und sonnigen Bereich im Garten, der im Idealfall einen gewissen Schutz vor Wind, aber auch vor Regen bieten sollte. Im Haus eignet sich ein sonniger und warmer Platz auf der Fensterbank, bevorzugt in südlicher Lage.
- lockere Beschaffenheit
- reich an Nährstoffen
- hohe Wasserdurchlässigkeit
- gut erwärmbar
- pH zwischen 6,5 und 7,2
Zu den besonders nährstoffreichen Substratmischungen gehört beispielsweise qualitativ hochwertige Blumenerde; klassische Kräutererde eignet sich hingegen nicht, da diese zu wenige Nährstoffe aufweist.
Gießen, Düngen und Überwintern
Zur Pflege der Basilikumpflanze sollte das Gewächs regelmäßig mit Wasser versorgt werden. Gegenüber Regen zeigt sich das Kraut allerdings grundsätzlich empfindlich, weil die aufliegenden Wassertropfen vor allem im Sommer für Verbrennungen auf den Blättern sorgen können. Ein geschützter Standort schützt deshalb weitgehend vor Regenwasser. Die erforderliche Feuchtigkeit wird hingegen über regelmäßiges Gießen gewährleistet.
Dabei sollte das Wasser stets direkt in die Erde gegeben werden; ein Übergießen der Pflanze von oben ist zu vermeiden. Topfpflanzen können im Abstand von sechs Tagen mitsamt Pflanzengefäß für einige Minuten in Wasser getaucht werden. Überschüssiges Wasser tropft anschließend sorgfältig ab. Ein optimales Gießverhalten schützt vor einer Austrocknung und sorgt gleichzeitig dafür, dass kein Stauwasser entstehen kann – dieses kann schnell zu Wurzelfäule führen.
Ocimum basilicum wird meist als einjährige Pflanze angeboten, wobei jedoch auch mehrjährige Arten erhältlich sind. Diese können dann die kalte Jahreszeit im Haus verbringen und im Folgejahr erneut austreiben. Der Umzug ins Winterquartier erfolgt bei den Wärme liebenden Pflanzen bereits im frühen Herbst, wenn die Temperaturen unter 12°C absinken. Für die Überwinterung hat sich ein sehr heller Platz bewährt, er Temperaturen zwischen 15 und 20°C aufweist. Optimal ist ein Platz über die Heizung, der mit einer Styroporplatte vor zu intensiver Hitze schützt.
Auch im Winter muss das Basilikum mit Feuchtigkeit versorgt werden, wenn auch die Bewässerung insgesamt eher spärlich ausfällt. Zusätzlich kann es notwendig sein, die Pflanze vorsichtig mit etwas Gießwasser zu besprühen, insbesondere wenn permanent trockene Heizungsluft die allgemeine Luftfeuchtigkeit verschlechtert.
Pflanzen und Vermehren
Die Pflanzung und Vermehrung der Ocimum basilicum gelingt mit unterschiedlichen Methoden:
- Kultivierung mit Hilfe von fertig gekauften Kräutertöpfen
- Vermehrung und Aussaat mit Hilfe von Samen
- Vermehrung über Stecklinge
Kräutertöpfe, die im Handel erhältlich sind, enthalten meist zu viele Samen. Da das Kraut jedoch viele Nährstoffe benötigt, hat es sich als sinnvoll erweisen, pro Pflanzengefäß nicht mehr als maximal zehn Triebe zu ziehen. Wenn mehr Pflanzen vorhanden sind, kann eine gezielte Teilung zu einem besseren Ergebnis führen. Diese werden in neue Töpfe eingesetzt, die ein nährstoffreiches Substrat enthalten.
Besonders gut gelingt die Kultivierung der Basilikumpflanze jedoch mit Hilfe einer gezielten Aussaat. Diese kann direkt ins Freiland erfolgen; Mitte Mai ist der beste Zeitpunkt zum Aussäen. Da es sich bei den Basilikumsamen um Lichtkeimer handelt, werden diese nur leicht auf die Erde aufgestreut und vorsichtig angedrückt. Die Aussaat erfolgt am besten mit etwa 25cm Reihenabstand, wobei später eine gezielte Ausdünnung in der Reihe auf etwa 30cm vorgenommen werden sollte.
Die Samen kommen bereits nach einigen Tagen zur Keimung und zeigen dann die ersten Keimblätter. Wenn der Keimling an die Folie anstößt, kann diese entfernt werden. Nachdem sich noch mehr Blätter gezeigt haben, wird das Gewächs schließlich in nährstoffreiche Erde umgesetzt. Nach dem Eisheiligen ist dann auch das Auspflanzen in Freiland möglich; alternativ kann die Pflanze jedoch auch ganzjährig im Topf gehalten werden.
Egal ob der Basilikum im Topf oder im Freiland kultiviert wird – bei der Anzucht spielt die Wahl des richtigen Substrats eine Rolle. Wie auch die Erde, welche für die weitere Kultivierung zum Einsatz kommt, sollte das Substrat locker, durchlässig und gut erwärmbar sein. Ein wichtiger Unterschied besteht jedoch hinsichtlich des Nährstoffgehaltes, der bei der Anzuchterde sehr niedrig sein sollte. Folgende Substrate können verwendet werden:
- Kakteenerde
- Kokohum
- Mischung aus handelsüblicher Aussaaterde und Sand 2:1
Die Vermehrung der Ocimum basilicum kann beispielsweise mit Hilfe von Stecklingen erfolgen. Allerdings sollten diese ausschließlich aus frischen Schnitten gezogen werden; Schnittwaren aus dem Supermarkt eignen sich nicht für diese Vermehrungsart. Zum Einsatz kommen gesunde und besonders buschige Mutterpflanzen, von denen etwa 10cm lange Triebe abgeschnitten werden. Nach der Entfernung der Blätter, die sich an der unteren Triebhälfte befinden, wird das Basilikum in ein wassergefülltes Glas gestellt.
Nach etwa zwei Wochen hat sich ein gut verzweigtes Wurzelsystem ausgebildet, so dass die Stecklinge in einen Topf gesetzt werden können. Dabei ist vor allem sorgfältig darauf zu achten, dass die Wurzeln nicht beschädigt werden. Jetzt können die Stecklinge leicht angegossen werden. Auch im weiteren Verlauf der Kultivierung ist auf eine stetige Gabe von Wasser zu achten, wobei jedoch Staunässe unbedingt vermieden werden muss.
Ernte und Verwendung
Wer Basilikum haltbar machen möchte, sollte das Einlegen in Öl oder gezieltes Einfrieren in Erwägung ziehen, Hierfür werden vor der Blüte Ende Juni bis Anfang Juli die kompletten Triebe geerntet. Eine Trocknung hat sich nicht bewährt, da diese mit einem schnellen Aromaverlust einhergeht.
Krankheiten und Schädlinge
Auch tierische Schädlinge können das Gewächs befallen; hierbei handelt es sich um Insekten, die Fraßschäden an den Blättern verursachen, zum Beispiel Schnecken, die Gemeine Wiesenwanze sowie die Raupen der Ampfereule. Hier hat sich ein gezieltes Absammeln bewährt. Insbesondere bei Befall von Wanzen hilft auch ein kräftiger Wasserstrahl. Gegebenenfalls ist ein radikaler Rückschnitt nötig.
Häufig gestellte Fragen
Welche Ursache liegt zugrunde, wenn die Basilikumpflanze helle, lange Stängel mit sehr kleinen Blättern ausbildet?
Derartige Symptome zeigen sich vor allem, wenn die Pflanze an einem lichtarmen Standort kultiviert wird. Hier ist ein Standortwechsel angezeigt.
Was ist zu tun, wenn einzelne Pflanzen absterben?
In diesem Fall kommen entweder die Umfallkrankheit oder aber eine Stängelerkrankung als Ursachen für die Ausbildung dieser Symptomatik in Frage. Zur Behandlung sollten diverse pflegerische Maßnahmen ausgeführt werden, zum Beispiel das Lockern der Erde, die Vergrößerung des Pflanzenabstands sowie die Reduktion der Wassergaben.
Die Basilikumpflanze bekommt gelbe Blätter. Was ist zu tun?
Wenn sich die Blätter der Basilikumpflanze gelblich verfärben, sind häufig Pflegefehler oder der falsche Standort die Ursache. Es kann hier schon helfen, die Pflanze an einen wärmeren Ort zu stellen oder mit mehr Nährstoffen zu versorgen. Ein häufiger Grund ist auch zu viel Wasser, das in einer Portion ausgegeben wird. Dann gilt: Sparsamer gießen.