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Kleine grüne Raupe: 16 heimische Arten

Kleine grüne Raupe auf Blatt

Klein, grün, Raupe! Der erste Schritt der Bestimmung ist im Nu getan. Doch in welchen Schmetterling wird sie sich einmal verwandeln? Weiterführende Raupeninfos über Arten, die bei uns heimisch sind.

Edelfalter (Nymphalidae)

Kleiner Eisvogel (Limenitis camilla)

Der auch als Kleiner Eisfalter bezeichnete, braun-weiße Schmetterling fliegt dicht überm Boden. Seine Eier legt er auf Futterpflanzen ab, die auf seiner Flugroute liegen. 

Raupe des Kleinen Eisvogels (Limenitis camilla) mit Eiern
Quelle: Ilia Ustyantsev from Russia, Limenitis camilla (larva) – Eurasian white admiral (caterpillar) – Ленточник камилла (гусеница) (26271522567), Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 2.0
  • Merkmale: ca. 25 mm lang, helle Seitenlinie, dunkelbraune Kopfkapsel, verästelte Dorne
  • Hauptzeit: ab August, nach Überwinterung bis Anfang Juni
  • Lebensraum: feuchte Wälder, Bergland
  • Nahrung: Rote Heckenkirsche, Gewöhnliche Schneebeere, Wald-Geißblatt

Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus)

Kleiner Heufalter, wie ein weiterer Name lautet, ist ein kleiner, braun-orangener Schmetterling. Seine Eier legt er an trockenen Stängeln in Bodennähe.

Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus)
Adulter Falter
  • Merkmale: bis 20 mm lang, hellgrün mit weißer Seitenlinie, rosa Zipfel am Ende
  • Hauptzeit: April bis September
  • Lebensraum: Wiesen, Weiden, Waldränder
  • Nahrung: Süßgräser

Schachbrett (Melanargia galathea)

Das einzigartige Flügelmuster macht diesen Schmetterling unverwechselbar. Seine Raupe ist zunächst tagaktiv, später nur nachts auf Futtersuche.

Schachbrett (Melanargia galathea)
Adulter Falter
  • Merkmale: bis 28 mm, dicht behaart, dunkle Längslinie am Rücken, weiße Seitenlinien
  • Hauptzeit: ab März bis Mai
  • Lebensraum: feuchte, grasbewachsene Gegenden
  • Nahrung: Gräser

Schillerfalter (Apaturinae)

Dieser schöne Edelfalter ist fast weltweit verbreitet, dennoch selten in Menschennähe zu sehen. Eier werden bevorzugt auf Salweiden abgelegt, dort sind auch die Raupen einzeln anzutreffen.

Raupe des Kleinen Schillerfalters (Apatura ilia)
Kleiner Schillerfalter (Apatura ilia)
Quelle: Harald Süpfle, Kleiner Schillerfalter – Jungraupe 02 (HS), Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0 DE
  • Merkmale: nur 8 mm klein, schneckenartig, zwei Kopfhörner, gegabeltes Körperende
  • Hauptzeit: von August bis Herbst
  • Lebensraum: lichte Auwälder, Laubmischwälder
  • Nahrung: Ulmen, Birken, Weiden, Buchen

Eulenfalter (Noctuidae)

Achateule (Phlogophora meticulosa)

Der gelbbraune, nachtaktive Wanderfalter wird auch Mangoldeule genannt. Im Frühsommer fliegt er aus dem Süden in unsere Wälder und Gärten. Zunehmend überwintern seine Raupen bei uns.

Raupe der Achateule (Phlogophora meticulosa)
  • Merkmale: im Jungstadium bräunlich, erwachsen hellgrün; heller Längsstreifen
  • Hauptzeit: Frühsommer bis September
  • Lebensraum: Gärten, Parks, Wiesen, Waldränder
  • Nahrung: Brennnesseln, Brombeerblätter, Löwenzahn, Farne, Gemüse und Gartenblumen

Gammaeule (Autographa gamma)

Der auch als Pistoleneule bekannter Wanderfalter ist in Deutschland weit verbreitet. Die jungen Raupen verstecken sich zunächst auf Blattunterseiten, später in Bodennähe.

Raupe der Gammaeule (Autographa gamma)
  • Merkmale: bis 25 mm lang, gelbgrün bis dunkelgrün, nur drei Beinpaare, weiße Musterung am Rücken
  • Hauptzeit: Frühsommer bis Früherbst
  • Lebensraum: überall, außer geschlossene Wälder
  • Nahrung: Brennnessel, Löwenzahn, Salat

Pyramideneule (Amphipyra pyramidea)

Der pyramidenartige Höcker auf dem letzten Segment erklärt die Namensgebung und ist zugleich ein gutes Erkennungsmerkmal der Raupe.

Raupe der Pyramideneule (Amphipyra pyramidea)
Quelle: Donald Hobern from Canberra, Australia, Amphipyra pyramidea larva, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY 2.0
  • Merkmale: ca. 42 mm lang, blaugrün, hellerer Rücken, weiß-gelbe Seitenlinie, viele weiße Punkte, Pyramidenhöcker
  • Hauptzeit: Mai bis Anfang Juli
  • Lebensraum: Gärten, Parks, Wälder
  • Nahrung: Haselnuss, Himbeere, Salweide, Heckenkirsche, Liguster

Ritterfalter (Papilionidae)

Schwalbenschwanz (Papilio machaon)

Den Garten fliegt das Schwalbenschwänzchen hauptsächlich dann, wenn in ihm Doldenblütler wie Dill, Möhren, Pastinaken oder Fenchel angebaut werden. Auf diese Pflanzen können später vereinzelt seine Raupen entdeckt werden.

Schwalbenschwanz (Papilio machaon)
  • Merkmale: ca. 45 cm lang, ausgewachsen grün, schwarze Querstreifen, gelbe oder orangerote Punkte
  • Hauptzeit: Mai bis Juni
  • Lebensraum: offene Flächen, Gärten
  • Nahrung: Doldenblütler

Hinweis: Die Raupe verfügt über eine orangefarbige Nackengabel, die sie bei Gefahr herausstülpt, um damit einen Abwehrduft abzugeben.

Segelfalter (Iphiclides podalirius)

Er gilt als einer der schönsten Arten Europas. Leider ist er stark gefährdet, in einigen Gebieten sogar vom Aussterben bedroht. 

Raupe des Segelfalters (Iphiclides podalirius)
Quelle: Franz Xaver, Iphiclides podalirius 1, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0
  • Merkmale: bis 40 mm lang, Tropfenform (vorne höher), grün, kleine rosarote Punkte
  • Hauptzeit: Juni bis September
  • Lebensraum: offenes Gelände mit Büschen und Trockenrasen, Weinbergbrachen
  • Nahrung: Felsenkirsche, Schlehe, Weißdorn, Zwetschge

Tipp: Der Segelfalter ist hierzulande nicht überall gleich heimisch. Im warmen Süden des Landes haben Sie mehr Glück in auf einer Wanderung zu Entdecken.

Schwärmer (Sphingidae)

Abendpfauenauge (Smerinthus ocellata)

Wie alle Arten der Familie, hat auch dieser Schmetterling eine Augenzeichnung. Das auffälligste an der Raupe ist das bläuliche Analhorn am Körperende.

Abendpfauenauge (Smerinthus ocellata)
  • Merkmale: 70 bis 80 mm lang; blaugrün, selten gelbgrün, weiße Punkte, gelbe, schräge Seitenstreifen, Analhorn
  • Hauptzeit: Juli bis September
  • Lebensraum: feuchte Gebiete, naturnahe Parks und Gärten
  • Nahrung: schmalblättrige Weiden, Obstbäume

Lindenschwärmer (Mimas tiliae)

Ist in Mitteleuropa weit verbreitet und in großer Anzahl vertreten. Die Raupe frisst nachts, tagsüber versteckt sie sich auf Blattunterseiten.

Lindenschwärmer (Mimas tiliae)
  • Merkmale: bis 65 mm lang, dunkelgrün oder blaugrau, schlank, Analhorn
  • Hauptzeit: Juli bis September
  • Lebensraum: Wälder, Gärten, Kirschplantagen
  • Nahrung: Laubbäume, hauptsächlich Linde

Ligusterschwärmer (Sphinx ligustri)

Ist die entdeckte Raupe klein, grün und ist auf einem Liguster oder Flieder platziert? Dann wird es sich um den Ligusterschwärmer handeln.

Ligusterschwärmer (Sphinx ligustri)
  • Merkmale: bis zu 100 mm lang, leuchtend grün, sieben seitliche Streifen
  • Hauptzeit: Juli bis September
  • Lebensraum: Waldlichtungen, Parks, Gärten
  • Nahrung: duftende Blüten

Spanner (Geometridae)

Kleiner Frostspanner (Operophtera brumata)

Wenn sich eine Schmetterlingsraupe an einem Faden abseilt, gehört sie sehr wahrscheinlich zum Kleinen Frostspanner. Diese kleinen grünen Raupen sind gefürchtete Pflanzenschädlinge.

Kleiner Frostspanner (Operophtera brumata)
  • Merkmale: 25 mm lang, hellgrün, dunkle Rückenlinien, weiße Seitenstreifen
  • Hauptzeit: April bis Juni
  • Lebensraum: Wälder, Obstplantagen, Parks
  • Nahrung: Blätter von Obstbäumen und anderen Laubbäumen

Tipp: Diese Raupen können einen Baum komplett kahlfressen. Greifen Sie im Hausgarten bevorzugt zu Leimringen, um Ihre Obstbäume umweltfreundlich zu schützen.

Weißlinge (Pieridae)

Aurorafalter (Anthocharis cardamines)

Die Raupe dieser Art ist ein Einzelgänger. Sie verpuppt sich in Bodennähe der Futterpflanze.

Aurorafalter (Anthocharis cardamines)
  • Merkmale: 25 bis 30 mm klein, oben blaugrün, unten dunkelgrün, Seiten weißlich
  • Hauptzeit: Juni und Juli
  • Lebensraum: Wiesen, lichte und feuchte Wälder
  • Nahrung: Blüten und Fruchtstände der Kreuzblütler

Kleiner Kohlweißling (Pieris rapae)

Der in Europa am häufigsten vorkommende Tagfalterart hat cremefarbene Flügel. Leider ist er ein großer Gartenschädling.

Kleiner Kohlweißling (Pieris rapae)
  • Merkmale: 25 mm klein, hell bis mattgrün, gelbliche Streifen, kurz und dicht behaart
  • Hauptzeit: März bis November
  • Lebensraum: offene Flächen, Äcker, Gärten (Kulturfolger)
  • Nahrung: hauptsächlich Kohl, Raps, Kapuzinerkresse

Tipp: Legen Sie frühzeitig Netze über Ihre Kohlpflanzen, um die Eiablage zu verhindern.

Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)

Zitronenfalter sind zitronengelb und mit mehr als 12 Monaten Lebenszeit der langlebigste Schmetterling Europas. Die Raupen leben nur wenige Wochen.

Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)
Quelle: Harald Süpfle, Gonepteryx rhamni – caterpillar 01 (HS), Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0 DE
  • Merkmale: ca. 30 mm lang, mattgrün, weiße Längsstreifen an Beinchen
  • Hauptzeit: Mai bis Juni
  • Lebensraum: praktisch überall anzutreffen
  • Nahrung: Kreuzdorngewächse wie Faulbaum

Häufig gestellte Fragen

Am Buchsbaum sind ganz viele grüne, gemusterte Raupen, welche Art ist das?

Es handelt sich dabei sehr wahrscheinlich um den Schädling Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis). Der Falter, von dem diese Raupen stammen, ist in Asien heimisch. Inzwischen ist er jedoch auch hierzulande gut eingelebt und zahlreich vertreten.

Stammen alle Raupen von Schmetterlingen?

Per Definition sind Raupen Larven der Schmetterlinge. Doch auch einige andere Insektenarten haben ähnlich aussehende Larven, die deswegen von Laien oftmals fälschlich als Raupen bezeichnet werden. Zum Beispiel Larven von Blattwespen, deren Hauptfärbung ebenfalls grün ist.

Sollten grüne Raupen im Hausgarten getötet werden?

Hier sollte genau differenziert werden, um welche Art und ggf. um welche Menge, es sich handelt. Raupen des Kleinen Eisvogels sind gesetzlich geschützt und dürfen nicht gestört oder vernichtet werden. Raupen anderer Arten sind nützlich für das Ökosystem. Schädlinge wie Frostspanner und Kohlweißlinge müssen dagegen bekämpft werden, wenn ihre Anzahl überhandnimmt, damit Gartenpflanzen nicht geschädigt werden.

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